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Bildergalerie - Isle of Skye

Samstag, 09. Mai 2015 - Fahrt von den Highlands zur Isle of Skye
Bei strahlendem Sonnenschein brechen wir kurz vor 10 Uhr aus den Highlands auf. Unsere Strecke führt uns an dem wohl bekanntesten See Schottlands vorbei: dem Loch Ness. Nessie war allerdings nicht da - warum, das löst sich am folgenden Donnerstag auf :-)

Die Fahrt geht weiter durch menschenleere Gegenden.

Dann passieren wir Loch Duich - kein See, sondern bereits eine Meeresbucht, an dem auf einer kleinen Insel das Eilean Donan Castle steht.

Und dann sieht man die Skye-Brücke, die einen Bogen über den Kyle of Lochalsh schlägt und auf die Isle of Skye führt. Bis nach Geary bei Hallin auf der Halbinsel Waternish sind wir allerdings noch eine ganze Zeit lang unterwegs.

Um 15 Uhr erreichen wir unser Ziel und unser Domizil Epona Cottage: ein gemütliches Cottage mit Blick auf das Meer und zwei Gärten für die Hunde. Es liegt beinahe am Ende der Straße (Sackgasse) von Geary. Kaum angekommen, werden wir von Jock, einem der beiden Hunden der sympathischen Vermieter, die gleich nebenan wohnen, begrüßt. Wir packen schnell aus und fahren dann nach Dunvegan, um ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Dabei entdecken wir ein kleines, aber feines Café, das hervorragende selbstgemachte Leckereien und Schokolade anbietet: Jann's Cakes - sehr sündig.

Am späten Abend geniessen wir noch den Sonnenuntergang mit Blick auf die Äußeren Hebriden.


Sonntag, 10. Mai 2015 - Regen, Regen und Shilasdair
Leider hält das schöne Wetter vom Vortag nicht mehr an, heute regnet es in Strömen mit Sturmwind. Beides ist so heftig, daß selbst die wasserdichten Klamotten nach kurzer Zeit an den Nähten durchnässen. Nach einem stürmischen Spaziergang mit den Hunden legen wir uns und die Hunde erstmal trocken und machen uns anschließend einen gemütlichen Tag. Am Nachmittag fahren Kornelia und ich in den nächsten Ort zum Skye Shilasdair Shop. Dort gibt es eine tolle Auswahl an Wolle, die mit Pflanzenfarben eingefärbt wurden, ebenso wunderschöne selbstgestrickte Pullover. Ich mußte mich beim Einkauf schwer zurückhalten.

Am Abend läßt der Regen nach und wir bekommen sogar noch einen schönen Regenbogen zu sehen.


Montag, 11. Mai 2015 - Portree, Talisker Destillerie und Talisker Bay
Heute morgen ist es erstmal trocken und ich unternehme mit den Hunden einen Spaziergang von Geary aus durch das Heidemoor in Richtung Waternish Point, der Spitze unserer Halbinsel. Da ich allerdings keine Gummistiefel angezogen habe, endet die Tour nach gut einer Stunde vor einem breiten Bach. Nach dem Frühstück fahren wir nach Portree, der Hauptstadt der Insel, um unsere Vorräte aufzufüllen und in dem kleinen und idyllischen Hafenstädtchen zu bummeln. Auch hier zeigt sich wieder, wie hundefreundlich die Schotten sind: wir werden immer wieder auf unsere Rough Collies bzw. Lassies angesprochen. Die Schotten haben auch keine Berührungsängste und streicheln die Hunde mit einer ungewzungenen Selbstverständlichkeit, daß selbst Kosyma sie ohne Murren über sich ergehen läßt :-)

Danach machen wir uns auf den Weg zur Talisker Destillerie und Talisker Bay. Unterwegs stoppen wir für ein Foto an der alten Sligachan Bridge, die um das Jahr 1820 entstanden sein soll. Heute wird sie nicht mehr befahren, aber der Ort Sligachan ist Ausgangspunkt für Wanderungen in die Black Cuillins, die schwarzen Berge von Skye. Sligachan bedeutet 'Platz der kleinen Muscheln', von denen es im nahen Loch viele geben soll. Außerdem kursiert in dem Ort eine Geistergeschichte: wenn man nachts auf der Straße in Richtung Dunvegan unterwegs ist, sollen die Lichter eines entgegenkommenden Autos sichtbar sein. Kurz bevor man das Auto jedoch passiert, verschwindet es.

In der Talisker Distillery in Carbost geht es zu wie in einem Taubenschlag, was sicherlich daran liegt, daß Talisker die einzige Destillerie auf der Insel ist. Nach den beschaulichen kleinen Destillerien ist das uns hier zu viel Trubel, wir decken uns nur schnell mit dem Lebenswasser ein und fahren weiter zur nahe gelegenen Talisker Bay. Leider wird das Wetter wieder etwas schlechter und es fängt an, leicht zu regnen. Die Hunde haben am Strand dennoch ihren Spaß. Anschließend fahren wir zurück nach Geary.






Dienstag, 12. Mai 2015 - Korallenstrand von Claigan, Dunvegan Castle und St. Mary's Church
Heute morgen regnet es wieder kräftig mit Sturmwind. Als der Regen aufhört, fahren wir nach Claigan. Kurz hinter Dunvegan Castle sehen wir in der Bucht Seehunde - oder sind es Kegelrobben? Der Korallenstrand gibt Skye einen Hauch von Karibik, und selbst bei bewölktem Himmel, wie heute, ist der Strand sehenswert.

Wir fahren zurück nach Dunvegan und passieren das Dunvegan Castle, das seit rund 800 Jahren im Besitz des MacLeod-Clans ist. In der Burg befindet sich die Fairy-Flag, die Feenfahne, die bedeutend älter als die Burg ist. Nach der Legende wurde sie den MacLeods von Feen übergeben und es heißt, solange sie im Besitz der Familie ist, wird sie sie beschützen. Allerdings ist heute kaum mehr als ein gelber Fetzen zu erkennen - außerdem liegt die Vermutung nahe, daß die Fahne nicht von den Feen, sondern eher aus den Kreuzzügen stammt.

Da wir sowieso durch Dunvegan fahren, halten wir bei Jann's Cake an, um uns mit leckerem Kuchen einzudecken. Anschließend fahren wir zu einem alten Friedhof bei Dunvegan, auf dem die Kirchruine von St. Mary's Church liegt. Außerdem alte Gräber, in denen fünf Clanhäuptlinge der MacLeods liegen. Ebenso die MacCrimmons, die Familie der Dudelsackspieler, die schon immer dem Clan MacLeod gedient haben. Oberhalb des Gottesacker steht der Duirinish Stone, der zwar aussieht, als stamme er aus der Steinzeit, tatsächlich aber wurde er erst zur Jahrtausendwende aufgestellt. Er wurde in Handarbeit hergestellt, ist fünf Meter hoch und bringt das gleiche Gewicht in Tonnen auf die Waage. In seinem Fundament befindet sich eine Zeitkapsel, in der sich Dinge aus dem heutigen Leben befinden.

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Mittwoch, 13. Mai 2015 - Trotternish-Halbinsel
Heute morgen ist es trocken, am Nachmittag kommt auch erfreulicherweise die Sonne raus. Über Portree machen wir uns auf den Weg zur Trotternish-Halbinsel, die von unserem Cottage aus gesehen auf der gegenüberliegenden Seite der Meeresbucht liegt. Als erstes passieren wir den Old Man of Storr, eine gigantische Felsnadel, die über das zerklüftete Gebirge im Norden Skyes wacht. Der Old Man ist 48 Meter hoch und wird von den höchsten Bergen dieser Halbinsel umgeben.

Weiter geht es zur Lealt Schlucht, in der man Spuren des Industrieerbes der Insel erkunden kann. Hier wurde frührer Diatomit aus versteinerten Muscheln extrahiert; der Stoff fand in vielen Dingen seine Anwendung, von der Zahncreme bis zur Dynamitherstellung.





Ein kurzes Stück weiter halten wir beim Kilt Rock, ein Fels, der seinen Namen deswegen erhalten hat, weil er an das Tartan-Muster des Schottenrocks erinnert. Man muß allerdings schwindelfrei sein, wenn man den Felsen sehen möchte, denn dazu muß man auf die halbrunde Plattform hinaustreten, unter der erstmal nichts kommt - und dann das tosende Meer. Von der Plattform aus sieht man auch auf den Wasserfall Mealt Fall. Ganz in der Nähe befindet sich An Corran, auch Dinostrand genannt, weil sich bei Ebbe auf dem flachen Schlammstein gelegentlich versteinerte Dinosaurierfußspuren zeigen. Sie gehören vermutlich zum Megalosaurus, einem Fleischrresser, der bis zu 10 Meter lang wurde und vor 165 Millionen Jahren in dieser Gegend lebte.





Der Quiraing ist der nördlichste Gebirgskamm der Halbinsel Trotternish. Sein Name stammt aus dem Altnordischen und bedeutet 'runde Falte'. Er entstand durch einen Erdrutsch, bei dem die Landmasse nach unten abgerutscht ist, wobei die steilen Felsen stehen geblieben sind. Eine kleine schmale Straße führt zu einem Parkplatz nach oben, dort war aber solch ein Menschenauflauf, daß wir wieder ein Stück zurückfahren, um Fotos machen zu könenn.

Unser nächster Halt ist bei Duntulm Castle, der Ruine einer mittelalterlichen Festung, die im Besitz des Clans der MacDonalds war. Dieser Clan war einmal der mächtigste Clan von Schottland. Die Ruine ist heute in einem sehr schlechten Zustand und abgezäunt, weil die Reste der Außenmauer mitsamt den Klippen ins Meer zu stürzen droht. Achja, auch um Duntulm Castle rankt sich eine Legende: nachdem ein Kindermädchen für den tödlichen Sturz eines Kindes des Clanchiefs in den Klippen verantwortlich war, wurde sie zur Strafe in einem kleinen Boot im Atlantik ausgesetzt.





Wir fahren weiter bis zum Museum of Island Life mit seinen alten Blackhouses. Typisch für die düsteren, niedrigen Häuser sind ihre Stroh- oder Reetdächer. Am Rande der Dächer baumeln zur Befestigung schwere Steine, da es auf Skye gerne stürmisch zugeht. Bis in die 1930er Jahren wurden die Häuschen noch bewohnt, heute befinden sich neben der damals typsichen Einrichtung auch noch zahlreiche Briefe und Dokumente sowie Artefakte, die das Leben der damaligen Bewohner nachzeichnen. Das Museum wird sehr liebevoll gepflegt und ist in jedem Fall einen Besuch wert.

Vom Museum aus sind es nur ein paar Meter bis zum Kilmuir Friedhof, auf dem Skyes größte Heldin ihre letzte Ruhestätte gefunden hat: Flora MacDonald. Sie war Heldin, Gefangene, Auswanderin, Vorbild und Fluchthelfern für Bonnie Prince Charlie. Der charismatische Prince Charles Edward Stuart, genannt Bonnie Prince Charlie, schaffte es 1745 als Anführer des Zweiten Jakobitenaufstands, die schottischen Clans zu vereinen, um gegen England kämpferisch vorzugehen. Sein Ziel war die Rückeroberung des schottischen und des englischen Throns. Nach anfänglichen überwältigenden Erfolgen wurden die Schotten aber schlußendlich vernichtend in der blutigen Schlacht von Culloden 1746 geschlagen. Bonnie Prince Charlie mußte fliehen und erhielt Hilfe von Flora MacDonald, die Pässe für sich, einen Diener (einen Getreuen des Prinzen) und eine irische Zofe namens Betty Burke besorgen sollte. Betty Burke war in Wahrheit der Prinz in Frauenkleidern. Dem Prinzen gelang die Flucht nach Frankreich, Flora wurde gefangen genommen und in den Tower von London deportiert. Allerdings gelang es ihr, ihre Gefängniswärter mit ihrem charmanten Wesen für sich einzunehmen, so daß sich diese in einem Brief dafür einsetzten, daß Flora in einen angenehmen Hausarrest überstellt wurde. 1747 wurde sie bereits entlassen und setzte sich danach erfolgreich für die Entlassung ihrer Mitgefangenen ein. Danach zog sie zurück nach Skye. Die Zerschlagung des Zweiten Jakobitenaufstandes zog furchtbare Repressalien für die Schotten nach sich, so daß sehr viele Familien sich gezwungen sahen, nach Übersee auszuwandern. So auch Flora und ihre Familie. Auch dort war ihr Leben alles andere als langweilig, bis sie 1779 zurück nach Schottland kam. Sie mußte die Überfahrt ohne ihren Mann antreten, da dieser aufgrund eines Hinterhalts im Unabhängigkeitskrieg noch im Gefängnis saß und erst vier Jahre später frei kam und ebenfalls zurückkehren konnte. Bei der Überfahrt wurde Floras Schiff von französischen Freibeutern angegriffen, und es heißt, sie habe sich ebenfalls an der Verteidigung des Schiffes beteiligt und sich dabei einen Arm gebrochen. Nach ein paar - endlich ruhigen Jahren - auf Skye starb sie 1790, ihre Leiche wurde in das Bettuch gehüllt, in dem damals Bonnie Prince Charlie übernachtet hat. Es gab einen Trauerzug mit 3000 Menschen und angeblich sollen 300 Liter Whisky geflossen sein. Auf dem Jahre später über ihrem Grab errichteten Keltenkreuz finden sich die berühmten Worte von Samuel Johnson, einem Gelehrten und Schriftsteller, der Flora 1773 besucht hat: "Ihr Name wird in die Geschichte eingehen, und wenn Mut und Treue Tugenden sind, dann wird er mit Hochachtung genannt."

Wir fahren weiter bis nach Uig, wo wir einen kleinen Imbiss einnehmen und der Uig Pottery einen Besuch abstatten, die sehr schöne Töpferwaren herstellen. Danach wollen wir eigentlich noch in das Fairy Glen fahren, einem wunderschönen Tal, in dem die Feen leben sollen, aber irgendwie verpassen wir die Abfahrt. Die nachfolgenden Impressionen sind auf der Rückfahrt nach Geary entstanden.

Die nachfolgenden Fotos sind am späteren Abend entstanden. Um die Zeit wuselt es nur so vor Kaninchen.


Donnerstag, 14. Mai 2015 - Score Horan und Neist Point
Heute morgen lacht die Sonne vom Himmel, so daß ich das schöne Wetter für einen zweistündigen Spaziergang mit den Hunden nutze, während die anderen Drei noch schlafen. Von Gillen aus, dem nächsten Ort hinter Geary, breche ich in das Heidemoor auf (wo ich Nesse treffe :-)). Dort führt ein Pfad zu den Felsen des Score Horan. Die Felsen werden gerne von Goldadlern als Rückzugsort gewählt, aber heute habe ich leider Pech. Der Pfad, der sich an der Kante der Felsen langschlängelt, ist wunderschön und bietet einen tollen Blick auf Geary, die Äußeren Hebriden und die Ascrib-Inseln die in der Bucht vor unserer Haustüre liegen. Gummistiefel sind für diese Tour Pflicht, denn der Weg ist teilweise sehr feucht und morastig.

Nach dem Frühstück fahren wir zum Neist Point, der westlichsten Landspitze von Skye, auf der sich ein Leuchtturm befindet, der heute noch in Betrieb ist, allerdings vollautomatisch. In den Häusern rund um den Leuchtturm wohnten früher die Wärter, inzwischen sind sie in Privatbesitz und dienten zwischenzeitlich als Bed & Breakfast. Momentan sind sie allerdings verlassen und entsprechend heruntergekommen.

Da wir auf dem Heimweg wieder durch Dunvegan kommen, halten wir mal wieder bei Jann's Cake an. Anschließend geniessen wir unsere Leckereien im warmen Sonnenschein vor unserem Cottage. Und so sehen die Muffins und Kuchen aus:


Freitag, 15. Mai 2015 - Aufräumen und Zusammenpacken
Heute morgen regnet es, daher lassen wir es langsam angehen, packen ein und räumen das Cottage auf. Auf längere Autotouren hat heute keiner Lust, da wir am nächsten Tag 1000 Kilometer bis nach Cornwall vor uns haben. Daher gibt es heute kaum Fotos, außer von den beiden Hühnern unserer Vermieter, die mehrmals täglich uns besuchen kamen, um zu sehen, ob vielleicht irgendwelche Krümel abfallen. Am Abend fahren wir zum Essen ins Stein Inn, dem ältesten (und leckeren) Inn auf Skye, das sehr idyllisch direkt am Meer liegt.

Es geht wiederum eine wunderschöne Woche zu Ende. Auch hier wird es nicht unser letzter Aufenthalt gewesen sein, die Delphine und Minkwale, die sich leider in dieser Woche rar gemacht haben, wollen wir noch sehen. Daß das Wetter auf Skye feuchter war als in den Highlands, hat uns nicht gestört. Und es hatte auch einen Vorteil: wir sind von der berühmt-berüchtigten Midge, der schottischen Beißfliege, verschont geblieben, die nur fliegt, wenn es trocken und relativ windstill ist - und ab Mai aktiv ist.