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Bildergalerie - Südwestcornwall

Samstag, 16. Mai 2015 - Fahrt von der Isle of Skye nach Sennen, Südwestcornwall
Wir starten um 5 Uhr morgens, da wir ca. 1000 Kilometer Fahrt vor uns haben. In Schottland haben wir Sonne und Regen im Wechsel - leider fing es ausgerechnet bei unserem Stopp am Loch Lomond an zu regnen, daher gibt es keine Bilder von dem See, der sehr idyllisch liegt. Ebenso sind die Trossachs ein echter Hingucker. Nach Schottland haben wir trockenes Wetter und meistens Sonnenschein. Am Abend gegen 20 Uhr kommen wir in Cornwall an. Nach dem einsamen Schottland ist Cornwall eine echte Umstellung: größere Städte und viel mehr Touristen, dafür aber auch ein milderes Klima. Glücklicherweise liegt unsere Unterkunft in Sennen etwas ruhiger, wenn auch nicht so abgeschieden wie in Schottland.


Sonntag, 17. Mai 2015 - Sennen bei Penzance
Der heutige Tag startet etwas bewölkt. Heute haben wir nicht viel vor, wir machen uns nach der langen Fahrt vom Vortag einen gemütlichen Tag. Ich bin nicht so ganz zufrieden mit unserer Unterkunft, was den Garten betrifft. Er ist zwar nicht klein, aber in Terrassen angelegt und nicht von den anderen 2 Cottages, die im Reihenhausstil angebaut sind, abgetrennt. Unsere Terrassentüre ist nur 2 Meter von der unserer Nachbarn entfernt. Glücklicherweise sind unsere Nachbarn aus Hampshire sehr nett und vor allem hundefreundlich, so daß es keine Schwierigkeiten gibt.

Positiv ist, daß es rund um die Unterkunft gute Auslaufmöglichkeiten für die Hunde gibt. Wir wohnen oberhalb der Whitesand Bay, der als einer der schönsten Sandstrände in Cornwall gilt. Im Gegensatz zu Schottland, wo es keine Probleme mit Hunden am Strand gab, begegnen wir hier direkt Hundeverbotsschilder. Aber wir haben Glück, quasi um die Ecke befindet sich Gwenver Beach, ein Sandstrand, an dem ganzjährig Hunde erlaubt sind. Und der durch seine ruhige Lage viel ansprechender ist. Über den Southwest Coast Path kommt man an der Küste entlang bequem von Strand zu Strand - unser täglicher Morgenspaziergang.

Am Abend gehen wir zum Abendessen nach Sennen Cove - sehr schön, daß man dafür das Auto stehen lassen kann, denn der Weg führt unterhalb unseres Cottages direkt durch die Dünen bis zum Old Success Inn. Der Pub ist ebenfalls sehr zu empfehlen: eine tolle Atmosphäre und eine sehr gute Küche.


Montag, 18. Mai 2015 - Lizard Point, National Seal Sanctuary in Gweek und Mousehole
Thomas feiert heute seinen 50. Geburtstag! Am Morgen überraschen wir ihn mit einem Kuchen mit 50 Geburtstagskerzen. Leider gibt es kein Foto davon, da die ersten Kerzen bereits abgebrannt waren, bis die Letzen endlich angezündet waren :-) Alles Liebe und Gute, mein Schatz.

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Lizard Point, Großbritanniens südlichster Punkt. Und historisch gesehen einer der tödlichsten Küstenabschnitte des Landes: mehrere Hundert Schiffe erlitten hier schon Schiffbruch. Das Dörfchen Lizard besteht hauptsächlich aus Souvenirläden und ist Ausgangspunkt für einen Spaziergang zum Lizard Point und dem sich dort befindlichen Lizard Lighthouse Heritage Center. Der Leuchtturm stammt aus dem Jahr 1752 wurde in den 1990er Jahren automatisiert und beherbergt seit 6 Jahren ein Museum zur Schiffahrtsgeschichte (in das man übrigens auch die Hunde mitnehmen darf). Von der Küste aus sehen wir zwei Robben im Meer, allerdings zu weit entfernt für ein gutes Foto. Wenn man Glück hat, kann man vor Lizard Point auch Riesenhaie sehen - aber heute leider nicht.

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Anschließend fahren wir nach Gweek ins National Seal Sanctuary, einer Auffangstation für in Not verletzte Seehunde und vor allem -babies, die verletzt, unterernährt oder nicht von der Mutter angenommen wurden. Man darf auch einen Blick in das Seehundkrankenhaus werfen. Bei unserem Besuch haben wir ein Seehundjunges beim Träumen beobachtet (dort darf man verständlicherweise nicht fotografieren). Die Tiere werden versorgt und aufgepäppelt, um schlußendlich wieder in die Freiheit entlassen zu werden. Neben den Seehunden haben auch vier Seelöwen, junge Otter und mehrere Pinguine eine Heimat gefunden. Aber nicht nur Meeresbewohner, auch ein paar gerettete Ziegen, Ponies und Schafe bereichern den Park.





Von Gweek aus machen wir uns auf den Rückweg - und kommen erstmal in einen Feierabendstau - sehr ungewohnt nach zwei Wochen Schottland.
Wir machen noch einen Abstecher in das Fischerdörfchen Mousehole, früher ein rühriger Sardinenhafen ist es heute ein begehrter Ort, um sich den Traum vom Zweithaus zu erfüllen. Die Straßen und Gassen sind allerdings sehr eng und verwinkelt, so daß die Autofahrt bei Gegenverkehr recht schnell abenteuerlich werden kann.
Berühmt ist der Ort für seine Stargazy Pie: einer Sardinenpastete, in der die Fischköpfe durch die Pastetenkruste nach oben ragen. Thomas wollte gerne solch eine Pastete essen, aber scheinbar gibt es sie nur um die Weihnachtszeit. Zum Abendessen gehen wir in den Pub Ship Inn, der teilweise noch aus dem 18. Jahrhundert stammt. Im Pub ist es sehr gemütlich und lecker - und ungewöhnliche Gäste gibt es auch zu bestaunen: ein älterer Herr kam mit seiner Ente in den Pub, um sich ein Bier zu holen. Unsere Hunde schauten nicht schlecht, als plötzlich eine Ente vor ihren Nasen vorbeirannte. Der perplexe Blick war köstlich :-)) Anschließend kam noch der Koch mit einigen Scheiben Schinken für die Hunde. Nicht nur wir Zweibeiner, auch unsere Vierbeiner, waren der Meinung, daß das ein sehr lohnender Pub-Besuch war.


Dienstag, 19. Mai 2015 - St. Ives, Küstenstraße und Wanderung auf dem Southwest Coast Path
Der Morgen beginnt mit Sonne und Wolken - und es ist sehr, sehr windig. Wir sind schon früh in Richtung Gwenver Beach unterwegs und geniessen am Strand einfach das Meeresrauschen und den rauhen Atlantik.

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach St.Ives, einem Künstlerstädtchen an Cornwalls Küste. Über die B3306 fahren wir größtenteils an der malerischen Küste Richtung Norden. Immer wieder stößt man auf Zeugnisse des Zinnbergbaus, der früher der Haupterwerb in Westcornwall war. So auch der Schornstein der Mine Carn Galver, die an der B3306 liegt.

In St. Ives parkt man am besten auf einem der großen Parkplätze oberhalb des Ortes und begibt sich dann zu Fuß in die Stadt, die Gassen sind sehr eng und verwinkelt. Früher war St. Ives ein wichtiger Sardinenhafen, heute ist es eine Mischung aus luxuriösem Schick und altmodischem Strandcharme. Ein Souvenirshop reiht sich an den anderen und wir vermuten, daß sich hier auch die meisten Pubs, Restaurants und Cafés tummeln. Bereits jetzt im Mai knubbeln sich die Menschen in den engen Gassen, ich will mir gar nicht vorstellen, wie das im Sommer hier aussieht. Erstaunlich und positiv ist, daß trotz der Menschenmengen in vielen Geschäften Hunde ausdrücklich erwünscht sind. Thomas und ich haben allerdings ziemlich schnell genug von dem Trubel und verabschieden uns nach ein paar Fotos von dem Städtchen.

Wir fahren wieder auf der Küstenstraße zurück und legen mehrere Fotostopps ein. Dabei entdecken wir das kleine, aber feine Rosemergy Farmhouse, wo wir uns das erste Mal die kornische Spezialität Cream Tea - Scones mit Clotted Cream und Tee oder Kaffee - gönnen. Sehr lecker!





Ich beschließe, mit Kosyma und Lissy auf dem Soutwest Coast Path zurück nach Sennen zu wandern. Timmy fährt mit Thomas zurück nach Sennen, da ich mir nicht sicher bin, ob die Strecke für seine Arthrose so gut ist - eine weise Entscheidung, wie sich später herausstellen wird. Mit Hilfe des Navigationsgeräts und OpenStreetMap möchte ich von Kelynack aus zur Küste wandern. Wie auch in Schottland, führen in Cornwall zahlreiche öffentliche Wanderwege über Felder und Weiden, die durch Hecken und/oder Steinmauern abgegrenzt sind.
Zuerst klappt es auch ganz gut, bis ich auf einer Weide nicht mehr weiterkomme, da der eingezeichnete Ausgang nicht vorhanden ist. Dummerweise passiert uns das genau auf einer Weide, auf der eine Herde rot-weißer Kühe stehen. Zuerst interessieren sie sich nicht für uns, aber nachdem wir mehrmals die Wiese überqueren, um den Ausgang zu finden, scheinen sie allmählich doch neugierig wegen der Hunde zu sein. Besonders Kosyma hat es ihnen angetan, vielleicht lag es an derselben Farbe? Kosyma sind die Annäherungsversuche nicht ganz geheuer und sie versucht, vor den Kühnen zu flüchten. Das aber wiederum bringt die Flecktiere in Wallung und sie versuchen, Kosyma von mir abzudrängen. Ein beherzter Sprung und die Hunde sind außerhalb der Weide - und die Kühe sind zufrieden, obwohl der Durchgang offen ist, nachdem wir die Wiese verlassen haben.
Wir versuchen irgendwie durch die abgegrenzten Ländereien zur Küste zu kommen, die Hundedamen müssen dafür auch über halb umgekippte Metallgatter klettern, die so eingewachsen sind, daß sie sich nicht mehr bewegen lassen. Schlußendlich erreichen wir endlich zerkratzt und verschwitzt den Küstenpfad - Adventure Trip in Cornwall :-))


Mittwoch, 20. Mai 2015 - St. Michael's Mount und Carn Euny
Nach meinem morgendlichen Spaziergang zum Gwenver Beach haben wir heute die Besichtigung des St. Michael's Mount auf dem Programm. Da Hunde auf der Insel nicht erlaubt sind bzw. nur in dem unteren Dorf, bleibt Thomas mit den Hunden daheim.
Das Kloster, das auf einer Gezeiteninsel vor Marazion steht, gibt es mindestens seit dem 5. Jahrhundert. Die Insel wurde nach der normannischen Eroberung den Benediktinermönchen des Mont Saint-Michel in der Normandie geschenkt, die dort 1135 eine neue Kapelle bauten. Zu späteren Zeiten diente der Berg als Festung und ist heute der Familiensitz der St. Aubyns, die die Schloßräume auch heute noch bewohnen. Der St. Michael's Mount ist nicht ganz so berühmt wie sein französisches Pendant Mont Saint-Michel, galt aber wie dieser lange Zeit als Pilgerstätte.
Bei Ebbe gelangt man von Marazion aus über einen befestigten Steinweg zur Insel, bei Flut kann man mit einer kleinen Fähre übersetzen.

















Auf der Rückfahrt nach Sennen wollen wir noch einen Steinkreis aufsuchen, können ihn aber nicht finden. Stattdessen besuchen wir die Überreste der eisenzeitlichen Hüttensiedlung Carn Euny, deren Beginn auf das 5. Jahrhundert vor Christi datiert wird. Man schätzt, daß die Siedlung ungefähr 900 Jahre bewohnt wurde und nach der Besetzung Britanniens durch die Römer aufgegeben wurde.
Eine Besonderheit ist ein 20 Meter langer Tunnel aus Stein, der heute noch erkundet werden kann. Seine Bedeutung ist bis heute nicht bekannt.





Am Abend gehen wir wieder lecker essen im Old Success Inn in Sennen Cove.


Donnerstag, 21. Mai 2015 - Wanderung Land's End und Apple Tree Café
Morgens geht es als erstes mit den Hunden wieder zum Gwenver Beach. Nach dem Frühstück machen wir uns auf zu einer vier- bis fünfstündigen Wanderung, die direkt vor unserer Haustüre beginnt. Wir gehen nach Sennen Cove und von dort aus über den Küstenpfad Richtung Südwesten an einer alten Wachstation vorbei bis nach Land's End. Von dort geht es über einen schmalen Küstenpfad direkt über den Klippen bis zum Strand von Nanijzal, wo wir einen Seehund sehen. Nach einem steilen Aufstieg ins Landesinnere wandern wir bis nach Trevescan, wo wir uns im Apple Tree Cafe mit Cream Tea belohnen, bevor wir uns vollends auf den Rückweg nach Sennen machen.
Auf einer der Weiden, die wir bei der Wanderung überqueren, stehen mehrere Pferde, davon zwei schwarz-weiß-gefleckte Tiere, die sehr interessiert an Timmy sind. Die beiden begleiten uns über die ganze Wiese und versuchen immer wieder, freundlich-interessiert an Timmys Rücken zu knibbeln - was Timmy allerdings überhaupt nicht lustig fand. Er war nach der Begegnung noch einige Zeit ziemlich angepisst, wenn man ihn am Rücken angefasst hat :-))





Den späten Nachmittag geniessen wir noch im Garten in der Sonne.


Freitag, 22. Mai 2015 - Zusammenpacken für die Heimreise
Heute haben wir dicken Nebel, aber es ist mild und völlig windstill - aber Wegen dem Nebel gibt es heute keine Fotos mehr. Morgens und am Nachmittag unternehme ich nochmal mit den Hunden einen Spaziergang zum Hundestrand, dazwischen packen wir zusammen und räumen das Cottage auf. Abends gehen wir zum letzten Mal ins Old Success Inn und beschließen nicht nur diesen Tag, sondern auch einen tollen Urlaub. Wir hätten es noch eine Zeit lang auf der Insel aushalten können.
Insgesamt hat uns Schottland besser gefallen als Cornwall, auch wenn im Süden das Wetter besser war und die Pflanzenwelt traumhaft ist. In Cornwall herrscht deutlich mehr Tourismus und damit auch größere Menschenmengen, was uns nicht so gut gefallen hat. Aber wir können uns vorstellen, nochmal für ein paar Tage hierher zu kommen, dann aber für Strandspaziergänge und Wanderungen abseits der bekannten Wege - und natürlich, um den leckeren Cream Tea zu geniessen :-)